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Verkalkuliert: die versteckten Kosten im telefonischen Kundenservice

Das Wichtigste in Kürze

  • Kundenservice Kosten werden oft unterschätzt: Neben Gehältern (3.500–7.000 €/Monat) entstehen versteckte Kosten durch Umsatzverluste, Opportunitätskosten und Kundenabwanderung.
  • Verpasste Anrufe kosten 5- bis 6-stellige Umsätze: Ein Beispiel: 260.000 € Jahresumsatz durch zuvor nicht angenommene Anrufe.
  • 80 % der Kunden wechseln nach schlechtem Service: Negative Erfahrungen kosten nicht nur einzelne Aufträge, sondern langfristige Kundenbeziehungen.

Was kostet schlechter Kundenservice wirklich? Mehr als nur Gehälter und Technik. Wenn Vertriebsprofis nebenbei Anrufe entgegennehmen, Ingenieure einfache Service-Fragen beantworten oder Kunden vergeblich anrufen, entstehen versteckte Kosten im Kundenservice: Umsatzverluste, verschwendete Arbeitszeit und frustrierte Kunden. In diesem Artikel erfahren Sie, welche vier Kostenfallen Sie in Ihrem telefonischen Kundenservice übersehen – und wie Sie diese vermeiden.

In diesem Blogartikel erfahren Sie, welche versteckten Kosten Sie in Ihrem aktuellen Kundenservice vielleicht übersehen.

Unnötige Personalkosten: Wenn hochbezahlte Ingenieure ans Telefon gehen

Wenn Ingenieure, Techniker oder andere Fachkräfte nebenbei Kundenanfragen bearbeiten, kostet das viel Geld. Kundenservice-Mitarbeitende in Deutschland verdienen durchschnittlich etwa 3.500 Euro. Bei erfahrenen Technikern, Ingenieuren oder Vertrieblern ist das Bruttogehalt teilweise doppelt so hoch.

Beantworten diese Fachkräfte täglich einfache Kundenanfragen am Telefon, können sie in dieser Zeit ihre eigentlichen Aufgaben nicht erledigen. Dazu werden Sie ständig aus der Konzentration gerissen. Das bremst. Und das nervt. Bei mehreren Personen und täglich einer „verlorenen“ Stunde pro Person summieren sich die unnötigen Kosten für den telefonischen Kundenservice auf mehrere zehntausend Euro pro Jahr.

Selbst wenn Sie eine Abteilung "Technischer Kundenservice" haben: Aus unserer Erfahrung können 80-90 % aller Anfragen von gut geschulten Telefon-Mitarbeitenden bearbeitet werden. Ihre Techniker und Ingenieure sollen sich stattdessen um komplizierte Fälle und Reparaturen kümmern, wo deren Know-how gefragt ist. Eine Trennung in First- und Second-Level-Support wirkt zwar auf den ersten Blick teurer. Aus den genannten Gründen sparen Sie jedoch letztlich Personalkosten ein.

Kundenservice outsourcen? Erfahren Sie hier, was es kostet

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Umsatzverlust: Wenn niemand ans Telefon geht

Was, wenn überhaupt niemand ans Telefon geht? In manchen Bereichen wird nach wie vor viel per Telefon bestellt, und oft muss es schnell gehen. Interessenten rufen zwei bis drei Anbieter an und wer als erstes ein annehmbares Angebot macht, erhält den Auftrag. Ein verpasster Anruf kann Sie also tausende oder zehntausende Euro kosten. Vielleicht nur, weil Ihr Mitarbeitender gerade im Gespräch oder auf der Toilette ist. Dann ruft der Interessent vielleicht beim Mitbewerber an. So gehen Aufträge und damit Umsätze verloren.

Klingt übertrieben? Eines unserer Kundenunternehmen vertreibt modulare Raumlösungen („Wohncontainer“) für Baustellen oder Events. Potenzielle Kunden riefen dort typischerweise in der nächsten Filiale an – wo oft niemand abnahm. Das fiel dort niemandem auf, bis wir eine Anrufsoftware installierten und die Telefon-Hotline im Überlauf-Prinzip übernahmen: Das bedeutet: Wenn ein Anruf in einer Filiale nicht nach 20 Sekunden angenommen wird, geht jemand aus unserem Team ran.

Das Ergebnis: Innerhalb eines Jahres wurden Umsätze in Höhe von rund 260.000 Euro generiert, allein durch Anrufe, die sonst niemand angenommen hätte. Folgebestellungen nicht mitgerechnet. Ein Großteil der Aufträge wäre ziemlich sicher bei den Wettbewerbern gelandet.

Wissen Sie, wie viele Aufträge Ihnen entgehen, weil niemand schnell genug den Hörer abnimmt?

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Ungenutzte Verkaufschancen: nicht jeder ist ein Verkaufsprofi

Eine weitere Art Kosten ist noch subtiler: verpasste Umsatzchancen, selbst wenn die Anrufenden durchkommen. Einer unserer Kunden ist Flüssiggasversorger. Dort wird mit Tagespreisen gerechnet und Preisverhandlungen am Telefon sind üblich. Mitarbeitende, die nebenher auch Bestellungen annehmen, sind in Sachen Verhandlungen meist nicht geschult, oft sogar unsicher. Sie sind eher geneigt, vorschnell Preisnachlässe einzuräumen, wenn der Kunde Druck macht oder wenn er persönlich bekannt ist. Auf die Masse hochgerechnet, kommen dann schnell hohe Summen an entgangenen Umsätzen zusammen.

Auch im Kundenservice ergeben sich immer wieder Chancen für Cross- und Upselling. Wenn ein Problem schnell gelöst werden konnte, sind Kunden positiv gestimmt und oft bereit, mehr zu kaufen. Für technische Mitarbeitende im Kundenservice dagegen sind Verkaufsgespräche oft ein Gräuel. Sie fühlen sich unwohl dabei. Das ist okay, es ist auch nicht ihr Job. Jedoch entgehen den Unternehmen dadurch Aufträge. Ein fitter First-Level-Support dagegen kann gezielt für Zusatzverkäufe geschult werden und seine Kosten dadurch mehr als wieder einspielen.

Gefrustete Kunden: negative Erlebnisse ziehen ihre Kreise

„Bitte bleiben Sie dran.“, „Tut mir leid, die Kollegin ist gerade nicht am Platz.“ oder „Da kann ich Ihnen nicht weiterhelfen.“: Schlechter oder nicht erreichbarer Kundenservice gehört zu den Top-Frustfaktoren bei Kunden. Und was machen diese? Sie kaufen beim nächsten Mal woanders, erzählen es Bekannten oder gleich der ganzen Welt in Form von Online-Rezensionen. Das schreckt wiederum andere ab.

Studien belegen: 80 % der Kunden wechseln nach schlechten Service-Erfahrungen zur Konkurrenz (Qualtrics, ServiceNow, 2021). 65 % der Kunden würden bei einem Unternehmen mehr kaufen, wenn der Kundenservice schnell ist – selbst, wenn nicht sofort eine Lösung geboten wird (Zendesk Customer Experience Trends Report, 2023. Zudem werden negative Erfahrungen deutlich häufiger geteilt als positive.

Im B2B-Geschäft, speziell bei technischen Produkten, wirken diese Effekte sogar noch stärker. Zum einen ist der Beratungs- und Servicebedarf hoch, sodass Kunden deutlich mehr Berührungspunkte mit dem Kundenservice haben. Wenn der nicht überzeugt, belastet dies die Geschäftsbeziehung schwer. Zum anderen sind die Auftragsvolumen pro Kunden hoch. Nur ein enttäuschter Kunde kann hunderttausende oder Millionen an Umsatz kosten.

Bei einem unserer Kunden, einem Hersteller für Lüftungstechnik, gab es noch einen zusätzlichen Faktor. Oft riefen dort Techniker oder Installateure an, die beim Einbau der Lüfter bei Endkunden Schwierigkeiten hatten. Da die Hotline unterbesetzt war, kamen diese oftmals nicht durch. In so einem Fall kann der Ärger weite Kreise ziehen: Das Unternehmen riskierte die Unterstützung von Installationsbetrieben und Zwischenhändlern als wichtige Multiplikatoren. Wenn diese von einem Hersteller enttäuscht sind, empfehlen sie ihren Kunden lieber andere Marken.

Wie viel solche schlechten Kundenerlebnisse tatsächlich an Umsatz kosten, lässt sich nur schwer beziffern. Eine Möglichkeit sind regelmäßige Kundenbefragungen, bei denen gezielt nach solchen Erlebnissen und ihren Auswirkungen auf Kundenzufriedenheit und Weiterempfehlungen gefragt wird.

Telefonischer Kundenservice: Inhouse oder Outsourcing?

Erkennen Sie Ihr Unternehmen in einem dieser Fälle wieder? Analysieren Sie bitte einmal, wo Ihr Kundenservice aktuell versteckte, unnötige Kosten produziert. Ob Ihre aktuelle Lösung für die Telefon-Hotline wirklich die günstigste ist, alle Faktoren eingerechnet.

Allerdings birgt auch der Aufbau eines dezidierten First-Level-Kundenservice wieder viele Kostenfallen, die man leicht übersieht. Die größte Herausforderung: Die Zahl der Anfragen schwankt permanent, über den Tag, die Woche und das Jahr. Eine punktgenaue Besetzung ist kaum möglich. Damit Sie durchgängig erreichbar sind, brauchen Sie mehr Personal, als für das Anfrageaufkommen eigentlich nötig wäre.

Ist Outsourcing vielleicht die bessere Alternative für Sie? Finden Sie heraus, was Sie der Aufbau eines dezidierten, stets erreichbaren Kundenservice-Teams kosten würde und was Sie im Vergleich beim Outsourcing bezahlen.

Hier geht's zu unserer Kundenservice-Seite mit Schnellrechner.

Häufige Fragen zu Kundenservice Kosten (FAQ)

Was kostet ein Kundenservice-Mitarbeiter im Durchschnitt?

Ein Kundenservice-Mitarbeiter in Deutschland verdient durchschnittlich 3.500 € brutto/Monat. Erfahrene Techniker, Ingenieure oder Vertriebsprofis kosten teilweise das Doppelte, also rund 7.000 €/Monat.

Wie viel Umsatz verliere ich durch verpasste Anrufe?

Ein Beispiel: Ein Kunde generierte 260.000 € Umsatz/Jahr allein durch Anrufe, die zuvor niemand annahm. Im B2B können einzelne verpasste Anrufe 5.000–50.000 € Auftragswert kosten.

Was sind versteckte Kosten im Kundenservice?

Versteckte Kosten umfassen: (1) Opportunitätskosten (Fachkräfte beantworten einfache Fragen), (2) Umsatzverluste durch verpasste Anrufe, (3) entgangene Cross-/Upselling-Chancen, (4) Kundenabwanderung durch schlechte Erfahrungen.

Lohnt sich Kundenservice-Outsourcing?

Ja, wenn Ihr Anrufvolumen schwankt oder Sie keine durchgängige Erreichbarkeit garantieren können. Outsourcing spart Personalkosten (bis 50 %) und reduziert Umsatzverluste durch verpasste Anrufe.

Wie viele Kundenanfragen kann ein First-Level-Support bearbeiten?

80–90 % aller Anfragen können von gut geschulten First-Level-Mitarbeitenden bearbeitet werden. Nur komplexe Fälle gehen an Second-Level (Techniker/Ingenieure).